28.08.2023

Radikal schneller Werkzeug herstellen.

Adelbert Haas: Am besten mit Automation! Die neue Multigrind® Radical, der Gamechanger für alle Werkzeugschleifer.

In Trossingen tut sich was, aber hallo. Nach der vielversprechenden Präsentation der Multigrind® Radical auf der GrindingHub im Mai letzten Jahres in Stuttgart legen die Hightech-Tüftler aus dem Schwarzwald noch einmal ordentlich nach. Den Gamechanger für alle Werkzeughersteller gibt es jetzt zusätzlich mit einer ultrakompakten, superschnellen Automation.

Wir fragen nach. Wie hat der Markt auf die neue Werkzeugschleifmaschine reagiert? Gibt es erste Kundenfeedbacks? Was kann die Automation und warum spricht man in Trossingen von der besten Werkzeugschleifmaschine der Welt?

Mein Gesprächspartner Thomas Bader, Technologiepionier und Geschäftsführer der Adelbert Haas GmbH, ist sichtbar stolz auf die neue kompakte Werkzeugschleifmaschine.

Multigrind® Radical: Der Gamechanger für alle Werkzeugschleifer.

Multigrind® Radical: Der Gamechanger für alle Werkzeugschleifer.

Multigrind® Radical: Der Gamechanger für alle Werkzeugschleifer.

Multigrind® Radical: Der Gamechanger für alle Werkzeugschleifer.

Carina Kabisreiter: Herr Bader, die Multigrind® Radical ist angetreten, das Werkzeugschleifen schneller, einfacher und flexibler sowie wirtschaftlicher und präziser zu gestalten. Konnten Sie dieses Versprechen einlösen? Und was sagen die ersten Anwender zu dieser Wundertüte?

Thomas Bader: Schneller, präziser, flexibler, wirtschaftlicher usw. darum ist es uns bei der Konzeption der Multigrind® Radical erst einmal gar nicht gegangen. Bei einer neuen Werkzeugschleifmaschine aus Trossingen sind bessere Leistungswerte selbstverständlich und somit vorhersehbar. Wir wollten nichts weniger als die Werkzeugherstellung revolutionieren, transformieren und damit in die Zukunft führen. Deshalb der Name Multigrind® Radical und der Spitzname „Gamechanger“. Mit der perfekten Choreografie aus Software und Hardware ist uns das bestens gelungen.

Carina Kabisreiter: Die ersten Radicals stehen ja mittlerweile bei Kunden. Was sagen denn diese zum Gamechanger?

Thomas Bader: Das schönste Kompliment bisher kam von einem Kunden auf der Schwäbischen Alb. Er bekundet das folgendermaßen: „Jetzt habe ich nicht nur einen Porsche vor der Türe stehen, sondern auch einen in der Produktionshalle. Und der Unterschied? Die Multigrind® Radical ist ausdauernder und verdient Geld.“ Über das Porsche-Kompliment bin ich als Ingenieur besonders glücklich. Natürlich auch unter dem Aspekt „Schöner schleifen“. Spaß beiseite: Wir haben durch die Bank ein positives Feedback erhalten. Einzig der Wunsch nach einer schnellen, und richtig unkomplizierten Automation war bisher noch unerfüllt. Da haben wir jetzt nachgelegt.

 

Adelbert Haas: Mit der neuen Automation werden Fräser, Platten und Bohrer je nach Bedarf geschliffen. 

Carina Kabisreiter: Wie integriert man eine leistungsfähige Automation in eine so kompakte Maschine?  

Thomas Bader: Ja, das war die Herausforderung. Ein herausragendes Merkmal der Multigrind® Radical ist ihre äußerst kompakte Bauweise. Mit einer minimalen Grundfläche von rund 2,7 Quadratmeter und einer Höhe von etwas mehr als 2 Meter ist sie ideal für die kleinste Hallenumgebung. Mit der integrierten Automation vergrößert sich die Grundfläche gerade mal auf 3,7 Quadratmeter. Dafür bekommt der Kunde eine vollautomatisierte und superschnelle Produktionseinheit mit eingebauter Produktivitätssteigerung, die neue Maßstäbe in der Fertigung setzt. Egal ob sie gerade Rotations- oder Plattenwerkzeuge schleifen. Und das neue Schnell ist auch noch super einfach im Handling.

Thomas Bader lacht: Merke, eine Radical macht keine Pausen, sie gibt dem Werkzeug nur Zeit sich zu erholen.

Carina Kabisreiter: Verraten Sie uns doch ein paar konkrete Leistungsdaten, Herr Bader.

Thomas Bader lächelt verschmitzt: Details gerne in einem persönlichen Gespräch von Experte zu Experte. Außerdem wollen wir unsere Marktteilnehmer ja nicht völlig verunsichern, sondern nur anspornen. Die Werkzeugschleifer-Branche sucht die Veränderung, das spüren wir deutlich an dem Interesse für unsere neue Maschine.  

Carina Kabisreiter: Herr Bader, mit dieser Antwort geben wir uns nach einem so erfolgreichen Markteintritt nicht zufrieden. Das Interesse unserer Leser an Zahlen und Fakten ist doch nachvollziehbar, oder?

Thomas Bader: Nun gut, hier ein paar Superlativen. Wir reduzieren die Nebenzeiten drastisch. Durch den parallelen Werkzeug- und Schleifscheibenwechsel sparen wir enorm Zeit und schaffen diese Disziplin in wenigen Sekunden. Fräser, Platten und Bohrer werden, je nach Bedarf geschliffen. In großen Stückzahlen, oder als Kleinstserie von Losgröße 1 bis 1.000. Und hier wird bisher verkanntes Potential gehoben.

Nehmen Sie mal an, dass Sie im Einschichtbetrieb im Jahr 2.000 Stunden produzieren. Dann schaffen Sie bei einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 4 Minuten pro Fräser im Einschichtbetrieb im Jahr 30.000 Fräser. Fertigen Sie im Zweischichtbetrieb, produzieren Sie dann entsprechend 60.000 Fräser und im Dreischichtbetrieb schließlich 90.000 Fräser. Im Branchendurchschnitt benötigt eine Werkzeugschleifmaschine 30 Sekunden für den Werkstückwechsel und 15 Sekunden für den Werkzeugwechsel.

Eine Multigrind® Radical hingegen benötigt für den Werkstückwechsel 8 Sekunden und für den Werkzeugwechsel 3 Sekunden. Geht man jetzt davon aus, dass zur Herstellung eines Fräsers das Werkstück einmal und das Werkzeug zweimal gewechselt werden muss, spart die Multigrind® Radical 46 Sekunden an Nebenzeiten. Damit ergibt sich ein Einsparpotential von rund 77% im Vergleich zum Branchendurchschnitt. Bei einem Stundensatz von 80€ spart die Multigrind® Radical 0,50€ pro Werkstückwechsel und 0,26€ pro Werkzeugwechsel. Das rechnet sich sofort.

Dazu kommt die schnelle Einbindung der Maschine in die Produktion. Das gelingt innerhalb von wenigen Stunden, also ohne Zeitverlust und ohne großen Programmieraufwand. Parametrisierung, Templates und ERP-Informationen werden von Multigrind® Horizon Software sofort zur Verfügung gestellt. Damit ist keinerlei Steuerung notwendig und der Gamechanger ist auf der Stelle produktionsbereit. Über die Automation werden nur noch schnell die Teile zugeführt und los geht‘s. Das ist definitiv Rock around the Clock.

Carina Kabisreiter: Rock around the Clock, damit spielen Sie auf eine mannlose Fertigung an, richtig?

Thomas Bader: Mit der Multigrind® Radical wollen wir Grenzen überschreiten. Eine Werkzeugschleifmaschine ohne Limits. Sie ist, dank ihrer kompakten Erscheinung, als Solokünstler auch für ein Garagen-Start-up perfekt. Die eigentliche Bestimmung der Multigrind® Radical ist die Zusammenführung mehrerer Werkzeugschleifmaschinen zu einem hyperprofitablen Produktionscluster. Stellen Sie sich 5 oder 10 Multigrind® Radical nebeneinander vor, da geht mächtig was. Damit wird eine flexible, vollautomatisierte, mannlose Serienfertigung zum Produktionsstandard. Lights-Out-Production, 24/7 oder wie die Beatles so schön gesungen haben Eight Days A Week. Durch die Entkopplung von Bedienung und Maschine geschieht das maximal unabhängig. Der Maschinenbediener arbeitet mobil, kann mehrere Maschinen gleichzeitig dirigieren und ist trotzdem immer up to date. Freiheit und maximale Kontrolle.

Carina Kabisreiter: Und warum spricht man in Trossingen von der besten Werkzeugschleifmaschine der Welt?

Thomas Bader: Unser Anspruch war genau das. Wir sind angetreten, mit der Multigrind® Radical die beste Werkzeugschleifmaschine der Welt zu konzipieren und dann zu bauen. Betrieben von einer leistungsstarken Software, die im Hintergrund alles regelt und im Vordergrund nur noch der Kontrolle dient. Wenn sich wie hier Anspruch und Wirklichkeit entsprechen, dann darf man das Kind auch beim Namen nennen, oder? Und wer Adelbert Haas kennt, weiß, wir entwickeln nur dann etwas Neues, wenn wir das Bestehende fundamental besser machen können, sonst lassen wir die Finger davon. Die Zeit war reif, und wir haben geliefert. Letztendlich entscheiden natürlich unsere Kunden. Erst, wenn sie von der besten Werkzeugschleifmaschine sprechen, geben wir uns zufrieden und tüfteln weiter am nächsten großen Ding. 

Carina Kabisreiter: Was hat Adelbert Haas gerade jetzt dazu bewogen, eine Werkzeugschleifmaschine zu entwickeln. Die anderen Multigrind® Maschinen sind, wie der Markenname ja vermittelt, eher Hightech-Schleifmaschinen mit multiplen Einsatzmöglichkeiten. Von der Medizintechnik über die Luft- und Raumfahrt, bis hin zu Pumpen und Fördertechnik. 

Thomas Bader: Es ist wie immer bei Adelbert Haas, unsere Kunden fordern uns heraus und wir versuchen dann, deren Erwartungen noch zu übertreffen. Und beim Werkzeugschleifen trifft das auf eine sehr, sehr lange Tradition in unserem Haus. Bereits 1938 wurde die Werkzeugschleifmaschine HS 1 auf der Industriemesse in Leipzig präsentiert und in den Folgejahrzehnten immer wieder verbessert. 1984 haben wir dann die erste CNC 2-Achsen-Werkzeugschleifmaschine entwickelt und 1989 durch die 5 Achsen vom Typ HB 3045-5 ersetzt. Die erfolgreiche Multigrind® HT war 1998 geboren. Viele dieser Fossilien machen immer noch einen guten Job und manche werden durch unser Retrofit Programm auf einen aktuellen Stand gebracht. Einen fairen Vergleich mit der neuen Multigrind® Radical treten diese Retrofit Maschinen natürlich nicht an, dazwischen liegen Welten. Wer sich heute dem Wettbewerbsdruck mit einer automatisierten Fertigung stellen muss, kommt an einer Multigrind® Radical definitiv nicht vorbei. Deshalb haben wir uns beim Thema Werkzeugschleifen auf unsere Wurzeln besonnen, die Wünsche unserer Kunden ernst genommen und sind unserer Prämisse gefolgt. Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt, und wo, wenn nicht hier in Trossingen?  

Thomas Bader weiter: Interessant ist aber auch, dass wir parallel zu der Entwicklung der Multigrind® Radical uns auch intensiv mit unserer Marken Heritage beschäftigt haben. Wir sind aus unserem Selbstverständnis heraus schon lange kein reiner Maschinenbauer mehr. Seit 1990 ist unsere eigene Softwareentwicklung ein wichtiger Treiber für mehr Performance, mehr Präzision und ungebremste Lösungskompetenz geworden. Das wird oft viel zu geringgeschätzt und das wollten wir ändern. Das „Schleifmaschinen“ in unserer bisherige Firmierung Haas Schleifmaschinen limitiert uns und wir sind ihr als Software-Pionier längst entwachsen. Das wurde uns auch bei der Konzeption der Multigrind® Radical klar. Dieser Herausforderung haben wir uns gestellt und unserer Unternehmung einen neuen Namen gegeben. Aus Haas Schleifmaschinen wurde Anfang 2023 die Adelbert Haas GmbH. Der Blick zurück auf unseren Gründer und Pionier Adelbert gibt uns diese neue Perspektive nach vorn.

In Richtung Zukunft, Zukunft des Hightech Schleifens.  

Carina Kabisreiter: Das klingt nach einem Plan A, A wie Adelbert. Herr Bader, vielen Dank für das Gespräch.

 

Die Autorin

Carina Kabisreiter

Carina Kabisreiter ist im Bereich Marketing und Kommunikation bei Adelbert Haas tätig.

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