06.09.2013

Echte Nachhaltigkeit statt leerer Worthülsen

Edel­steinschleiferei HERBERT FRANZ­MANN e.K.: HS 1.

Geplanter Verschleiß?
Vielleicht kennen Sie das auch: man kauft ein elektrisches Gerät, hat’s eine Weile im Einsatz und dann, die Garan­tie ist gerade abgelaufen, gibt das Ding den Geist auf. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, oder? Im Früh­jahr dieses Jahres ist eine kleine Studie zu diesem Thema veröffentlicht worden, bei der 20 Massenprodukte getestet wurden.

 

Durchgeführt wurde die Studie „Geplante Obsolenz“, von Stefan Schridde und Prof. Christian Kreiß von der Hoch­schule Aalen. Das Phänomen der geplanten Obsolenz (geplanter Verschleiß) ist, so Kreiß, ein amerikanisches und kam Anfang der 1920er Jahre auf, als GM den Konkurrenten Ford mit neuem Design, schnellen Modellwechseln und geschicktem Marketing er­folg­reich attackierte. Der Vollbluttechniker Henry Ford war ein fana­tischer Anhänger von Qualität, langer Haltbarkeit und absoluter Integrität des Produkts. Ford war so lange mit seinem „Model T“ erfolgreich, bis GM mit der neuen Strategie auf den Plan trat und dabei bewusst eine Verkürzung der Haltbarkeit der Autos in Kauf nahm. Warum? Um mehr Autos in kürzeren Zyklen zu verkaufen.

Edel­steinschleiferei HERBERT FRANZ­MANN e.K.: HS 1.

Eingebaute Nachhaltigkeit!
Henry Ford und unser Firmengründer Adelbert Haas hätten sich wahr­schein­lich blendend verstanden. Haas war wie Ford ein Vollbluttechniker und Qualität hatte für ihn höchste Priorität. Kein Wunder also, dass es Kunden gibt, die noch heute mit unse­ren Schleif­ma­schi­nen aus den sech­ziger Jahren arbeiten. 

 

Neulich habe ich eine E-Mail von einem langjährigen Kunden in Idar-Oberschein bekommen. Werner Fürstenberg-Franzmann von der Edel­steinschleiferei HERBERT FRANZ­MANN e.K. hat seine erste Haas Schleifmaschine um das Jahr 1967 noch bei Adelbert Haas gekauft und die Maschine mit dem Anhänger nach Idar-Oberstein transportiert. Dort ist die HS 1 noch heute neben drei anderen Haas Schleifmaschinen im Einsatz. Werner Fürstenberg-Franzmann hat mir freund­licherweise ein paar Fotos geschickt und erlaubt, hier aus seiner E-Mail zu zitieren:

 

Schleifmaschinen-Kauf anno 1967
»Damals hatten wir uns entschlossen eine HS 1 zu kaufen. Adelbert Haas fragte: „Wo kommt ihr her?“ „Wir beide sind aus Idar-Oberstein.“ „Und was macht ihr beruflich?“ „Wir sind Edelsteinschleifer.“ „Ja, was könnt ihr dann mit einer HS 1 machen?“ „Ganz einfach: Edelsteine bearbeiten.“ Haas war von unserer Idee verblüfft. Nach­dem er uns seine Maschine erklärt hatte, und wir ihm sagten, was wir noch alles mit der Maschine machen wollten, war für ihn klar: die Maschine kommt zu neuen Ehren. Nach Stunden anregender Fachsimpelei haben wir dann die Maschine aufgeladen und sind nach Idar-Oberstein zurückgefahren.

Haas Schleifmaschinen: Der Geist der Adelbert Haas Werkzeugmaschinenfabrik.

Mein Cousin und ich haben auf dem Heimweg noch lange über die Fähig­keiten von Herrn Haas gesprochen und fanden beide, er sei ein genialer Tüftler. Deshalb bin ich heute noch stolz, eine Maschine von ihm zu be­sitzen. Wir haben damals schon diese Qualität bewundert. Ich möchte heute fragen: Wo findet man noch Maschinen, die 30 Jahre und länger halten?
Mittler­weile haben wir in unserem Betrieb die drei HS 1 stehen sowie eine CNC HS 325, auch von Haas, die auch schon gut 27 oder 30 Jahre läuft. Deshalb sind wir auch von dem Hause Haas so begeistert.« (Original-E-Mail liegt vor)

 

So viel für heute von uns zum Thema Nachhaltigkeit, das ja demnächst auf der EMO auch wieder eine große Rolle spielen wird. Selbstverständlich herrscht bei Haas Schleifmaschinen immer noch der Geist unseres Firmengründers. Denn, auch wenn wir gerne eine neue Schleifmaschine verkaufen, sind wir stolz auf Haas Schleifmaschinen, die über Jahr­zehnte hinweg unermüdlich das tun, was sie sollen: exzellente Schleifergebnisse liefern.

 

Wenn Sie auch eine Haas Schleifmaschine seit vielen Jahren im Einsatz haben, schicken Sie uns ein Foto, wenn Sie mögen. Wir bringen’s dann hier im Schleifblog.

In diesem Sinne: Schleifen Sie gut!

 

PS: Ich hab‘ mal schnell recherchiert: in Gebrauchtmaschinenbörsen wird die HS 1 immer noch gehandelt!

Der Autor

Thomas Bader

Managing Director

Thomas Bader is an enthusiastic aerobatic pilot, engineer with heart and soul and managing director at Adelbert Haas.

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